»Ich fühle mich als Pionier«

Disarstar rappt auf seinem Album »Bohemien« mal wütend, mal melancholisch über die Leistungsgesellschaft, die AfD und die Suche nach seinem Platz in »diesem Elend«

  • Fabian Hillebrand
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Am Freitag erschien Ihr Album »Bohemien«. Darauf rappen Sie kapitalismuskritische Texte. Produziert hat das Werk Warner Music, eines der größten Plattenlabels der Welt. Passt das zusammen?

Ist doch geil, wenn ich mit meinen linken Inhalte so mehr Leute erreichen kann. Wenn die auch darauf Bock haben, cool! Die Musikszene ist, wenn auch oft auf eine oberflächliche Weise, tendenziell links. Meine Texte, in denen es viel um Kapitalismuskritik und Antifaschismus geht, stoßen hier niemandem auf. Die finden das eben interessant. Manche denken auch, glaube ich, dass das ein passendes Image wäre, eine gute Strategie, um mich und meine Musik verkaufen zu können. Die denken: Oh geil, schön kontrovers.

Das ist natürlich ein Spannungsfeld. Aber die Leute vergessen etwas, wenn sie kritisieren, dass ich bei einem großen Label unterschrieben habe: Ich bin hier auch nur Arbeiter, muss über die Runden kommen. Ich stelle das Produkt her, gebe ...


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