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Ausscheiden tut weh
Die Leverkusener Fußballer verspielen innerhalb kurzer Zeit ihre Saisonziele. Immerhin: Im Alltag läuft es.
Menschen, die in sich zusammengefallen auf dem Boden sitzen oder mit versteinerten Mienen ins Nirgendwo stapfen, sind nie ein erfreuliches Bild. Im Leverkusener Sprühregen vor der Minikulisse von 16 000 Zuschauern war die Tristesse beim Anblick der Werksklub-Kicker nach deren 1:1 gegen FK Krasnodar besonders bedrückend. Das Remis gegen den Zweiten der russischen Liga war für Bayer nach dem 0:0 im Hinspiel der Abschied von der internationalen Bühne. Nun vertritt nur noch die Frankfurter Eintracht die Bundesliga im Achtelfinale der Europa League.
Vor allem in den beiden Pokalwettbewerben wollten die Leverkusener unter dem Anfang Januar angetretenen Trainer Peter Bosz einiges bewegen. Nun mussten sie ihre Ambitionen im nationalen und internationalen Cup innerhalb von 16 Tagen begraben. Im DFB-Pokal bei Zweitligist Heidenheim, im Europapokal gegen das das gute, aber keineswegs überragende Team aus Krasnodar, das den Ligabetrieb nach der Winterpause noch gar nicht wieder aufgenommen hat. »Beides waren machbare Gegner«, tadelte Angreifer Kevin Volland sich und seine Mannschaftskollegen.
Der Auftritt bei Tabellenführer Dortmund am Sonntag wird nun auch aus mentaler Sicht zu einer Herkulesaufgabe. Gerade für Bosz, der beim BVB im Dezember 2017 nach nur sechs Monaten entlassen wurde, wird die Dienstreise zu einem speziellen Erlebnis. Sprechen wollte er über die aktuell ebenfalls etwas angeschlagenen Dortmunder am Donnerstagabend aber nicht. »Mein Kopf ist noch nicht so weit. Ich muss erst einmal die Enttäuschung über dieses Spiel verarbeiten«, sagte der Niederländer. Und er wirkte dabei zum ersten Mal seit Beginn seiner Tätigkeit unter dem Bayer-Kreuz richtig geknickt.
Insbesondere die Diskrepanz der Leverkusener Darbietungen in der Liga und in den Pokalwettbewerben macht dem 55-Jährigen zu schaffen. Zumindest im Alltagsgeschäft hat sein Ensemble der Hochbegabten nach der unglücklichen Niederlage gegen Gladbach zum Rückrundenstart zuletzt vier Mal hintereinander gewonnen - und tritt bei den Schwarz-Gelben als bestes Team des noch jungen Jahres an. Ob es Bosz und seinem wankelmütigen Personal gelingt, bis zum Wochenende wieder die attraktive, schwungvolle Bayer-Version aufzulegen, schien dem Coach kurz nach dem Krasnodar-Spiel allerdings fraglich. »Nach der Niederlage im DFB-Pokal hat es die Mannschaft in der Bundesliga sehr gut gemacht. Ich hoffe, dass das diesmal wieder so ist - aber das muss man erst mal sehen«, erklärte der Fußballlehrer erkennbar verunsichert. Denn: »Das Ausscheiden heute hat weh getan.«
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