- Kultur
- Hans Knudsen
Professor von Hitlers Gnaden
Die Westberliner Theaterwissenschaft zwischen Freiheitsversprechen und NS-Verstrickungen
Sie sind in der Tat ein alter Stiefel« - mit diesen Worten wandte sich der ehemalige künstlerische Leiter der Volksbühne, Erwin Piscator, 1955 an Hans Knudsen, Ordinarius für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin (FU).
Siebzig Jahre nach der Gründung nehmen die Theaterwissenschaftler Peter Jammerthal und Jan Lazardzig in dem Band »Front - Stadt - Institut. Theaterwissenschaft an der Freien Universität 1948-1968« das Aushängeschild der neu gegründeten Westberliner Universität genauer unter die Lupe. Durch die Beiträge zieht sich die Person Hans Knudsen wie ein roter Faden - und durch seine Biografie die Widersprüche und Probleme der Institutsgründung.
Besonders im Gedächtnis bleiben Knudsens Selbstinszenierungsgeschick, seine Konflikte mit anderen Theatermachern und -wissenschaftlern sowie das bizarre Verhältnis zu seinem Lehrer Max Herrmann, der laut Knudsen »den Weg nach Theresienstadt (hätte) vermeiden können...
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