• Kultur
  • Buchprojekt „Farbe der Gewalt“

Wenn Gewalt eine Farbe hätte, wäre sie dunkelrot

Das Buchprojekt des Fotografen Sergei Stroitelev dokumentiert rassistische Gewalt im heutigen Russland

  • Ewgeniy Kasakow
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Fotos sind dunkelrot beleuchtet. So erscheint Sergei Stroitelev die »Farbe der Gewalt« (»Tswet nasilija«) in seinem gleichnamigen Buchprojekt. Seit 2016 porträtiert der Petersburger Fotograf die Opfer der rassistischen Gewalttaten in Russland.

Studenten aus Afrika, »Gastarbeiter« (ein inzwischen im Russischen gebräuchlicher Begriff) aus Zentralasien, Migranten, Flüchtlinge, russische Staatsbürger - zu jedem Bild auf den 200 Seiten seines Buchprojektes gibt es Angaben über Alter und Herkunft, Tatzeit und Tatort sowie einen Bericht von den auf den Fotos Abgebildeten. Ihre Gesichter sind durch Schatten kaum zu erkennen, häufig stehen Narben und Verletzungen im Mittelpunkt der Bilder. Sie berichten nicht nur von Beschimpfungen und - in vielen Fällen bewaffneten - Angriffen, sondern auch über die Folgen der Gewalttaten.

Während gegen Täter selten ermittelt wird, berichten die Opfer darüber, was die Angriffe in ihrem Leben verä...


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