Auf verlorenem Posten

Vom Comic zur Collage: Erich Kästners «Fabian» in der «Box» des Deutschen Theaters in Berlin

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Fabian« ist ein pessimistischer Roman in Zeiten eines ruchlosen Optimismus. Erich Kästner hat ihn 1931 veröffentlicht, und doch hat er viel mit uns heute zu tun. Die Slogans der Zeit: Immer mehr, immer schneller, immer effektiver - ja, aber nicht mit den Menschen, den langsamen, die zurückbleiben und untergehen, ohne dass es jemanden interessiert.

Dr. Jakob Fabian ist Doktor der Philosophie, 32 Jahre alt - er arbeitet als Werbetexter für Zigaretten, die ihn nichts angehen. Aber auch da wird er wegrationalisiert. Zu negativ der Mensch, wie will der denn etwas verkaufen?

Am Ende springt Fabian von einer Brücke in den Fluss, um ein Kind zu retten, das vor seinen Augen vom Geländer stürzte. Jedoch, so ist das bei Intellektuellen, er hatte vergessen, dass er nicht schwimmen kann, und ertrinkt. Das Kind schwimmt allein ans Ufer - der Dr. Fabian, den keiner braucht, aber ist für immer verschwunden.

Eine böse Geschichte, aber auch eine alltägl...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.