Gebremste Windkraft

Noch werden Anlagen installiert, doch dafür Genehmigungen zu erhalten wird schwieriger

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Am Schiffbauerdamm 40 in Berlin pfeift oft der Wind die Spree entlang. Aber am Dienstagmorgen zieht es nicht nur, es stürmt. Die Wipfel der Bäume biegen sich, ein am Zaun abgestelltes Fahrrad rollt rückwärts und droht umzustürzen. Zwei Passanten stemmen sich angestrengt gegen den Wind. Was den Leuten draußen lästig ist, kann drin im Haus der Bundespressekonferenz die Männer vom Berlin-Brandenburger Landesverband Windenergie freuen. Schließlich verdient ihre Branche Geld mit der Urgewalt. Die Windkraftanlagen liefern Strom - und falls die Netze überlastet sind, könnte die Energie künftig direkt am Windrad zur Produktion von Wasserstoff verwendet werden. Damit könnten Autos betankt werden. Doch im notwendigen industriellen Maßstab gebe es dies noch nicht, bedauert Landesverbandschef Jan Hinrich Glahr. Nur im Norden Brandenburgs ist ihm ein Fall bekannt, wo Züge mit dem von der Windenergiefirma Enertrag bereitgestellten Kraftstoff fahren.

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