Mehr Frauen von Armut bedroht als Männer

In Deutschland waren zuletzt rund 17,1 Prozent der Frauen armutsgefährdet, bei den Männern waren es nur 15 Prozent.

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Deutschland sind mehr Frauen von Armut bedroht als Männer. Nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat waren 2017 in Deutschland rund 7,1 Millionen Frauen und 6,1 Millionen Männer armutsgefährdet. Das waren 17,1 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer. Darauf machte die Linke-Abgeordnete Sabine Zimmermann aufmerksam. Als armutsgefährdet gelten Personen mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.

Zimmermann, Sozialexpertin ihrer Fraktion, sagte: »Das Thema Armut ist leider seit jeher besonders mit Frauen verbunden, da helfen auch alle Lippenbekenntnisse und Schönreden der Bundesregierung nichts.« Im Berufsleben würden Frauen durch niedrige Löhne und unfreiwillige Teilzeit benachteiligt, was wiederum zu niedrigen Renten führe. Zimmermann forderte die Bundesregierung zu einer Politik auf, die den Abstand zwischen Frauen und Männern bei den Löhnen, der Arbeitszeit und der Rente zu schließen hilft.

Zimmermann verwies auf weitere Zahlen, nach denen Frauen im Schnitt schlechter verdienen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen im Niedriglohnbereich ist laut Bundesagentur für Arbeit deutlich höher als der der Männer: Waren Ende 2017 27,1 Prozent der Frauen in Vollzeit betroffen, waren es nur 16,2 Prozent der Männer. Sie lagen bei ihrem Entgelt unter der Schwelle des unteren Entgeltbereiches von 2139 Euro brutto. Bundesweit lag das mittlere Einkommen von vollzeitbeschäftigten Frauen laut Bundesagentur für Arbeit bei 2920 Euro brutto, das der Männer bei 3372 Euro brutto. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.