»Ich meine die Weltzustände«

Annette Müller-Spreitz erläutert, was uns Wolfgang Mattheuers Bildtitel sagen

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die meisten Aktiven der bildenden Kunst halten nicht viel von Bildtiteln. Ihr Element ist die künstlerisch-intensive Gestaltung der Bildfläche. Das Politische sehen sie maßlos überschätzt. Die Mehrheit der Malenden malt aus dem Bauch heraus. Das Gemalte nur widerwillig mit Bildtiteln versehend, werden damit in erster Linie Preislisten für Verkauf oder Versicherung bedient, um am Ende ein solides Werkverzeichnis vorzuweisen.

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Annette Müller-Spreitz: Autonomie und Anpassung. Die Bildtitel bei Wolfgang Mattheuer 1950 bis 1990.
Leipziger Universitätsverlag, 387 S., geb., 39 €.

Malkunst ist Literarischem wenig gewogen. Bilder moralisierender Denker wie Wolfgang Mattheuer waren im Kollegenkreis umstrittener als in der offiziellen Bewertung. Doch selten hat so nachdenklich grüblerische Kunst wie diese eine solche Popularität erreicht. Mattheuers Bildtitel verraten Feinsinn. Sind sie ernst zu nehmen? Ja, ...




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