Ein Drittel der Kinder chronisch krank
Potsdam. Fast jedes dritte Kind in Brandenburg ist einer neuen Studie zufolge körperlich chronisch krank. Jedes zehnte Kind leide zudem an einer psychischen Erkrankung, die ebenfalls einen chronischen Verlauf nehmen könnte, heißt es im ersten Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK, der am Donnerstag in Potsdam vorgestellt wurde. Von chronischen Erkrankungen waren Jungen etwas häufiger betroffen als Mädchen. Insgesamt unterscheide sich Brandenburg bei Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen deutlich von Berlin, sagte Anke Grubitz, Leiterin der DAK-Landesvertretung. Stoffwechselerkrankungen und Fettleibigkeit seien in Brandenburg mehr als 30 Prozent häufiger, unter Zahnkaries und Depressionen leiden den Daten zufolge hingegen 24 Prozent weniger Kinder. Die Gründe für die Unterschiede müssten noch genauer untersucht werden, hieß es. Für die repräsentative Studie wurden Daten von rund 30 000 versicherten Kindern und Jugendlichen aus dem Jahr 2016 ausgewertet. Von Depressionen seien vor allem Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren betroffen, bei knapp sechs Prozent von ihnen wurde eine Depression diagnostiziert. Dass in Brandenburg im Vergleich zu Berlin seltener Depressionen diagnostiziert werden, heiße nicht unbedingt, dass Depressionen tatsächlich seltener seien, sagte Hendrik Karpinski, Ärztlicher Direktor am Klinikum Lausitz. Grund könne auch sein, dass Fachärzte schlechter verfügbar seien. Die Studie sei Pionierarbeit, sagte Grubitz. »Wir verfügen jetzt über einen Datenschatz, auf dem wir unsere künftigen Programme aufbauen können.« epd/nd
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