Die Diktatur der Beats brechen

Intensive Leder- und Holznoten: Rustin Man legt nach 16 Jahren Pause ein neues Album vor

Erinnern Sie sich noch an die in den 80er Jahren zunächst zur möglichst chartskompatiblen New-Romantic-Pop-Band zurechtmodellierte britische Band Talk Talk, die zwei, drei Hits hatte (»It’s my Life«), dann aber irgendwann erfreulicherweise vollkommen verrückt wurde, beschloss, dem schöden Popzirkus den Rücken zu kehren, und sehr zum Ärger ihrer damaligen Plattenfirma ihr sagenumwobenes, bis heute von vielen gefeiertes Album »Spirit of Eden« aufnahm, das seinerzeit, im Jahr 1988, ohne nennenswerten kommerziellen Erfolg blieb? Falls nicht: auch nicht schlimm. (Man kann immer dazulernen. Bitte bei Gelegenheit spätabends oder nachts einmal konzentriert nachhören, diese Platte, am besten unter leichtem Drogeneinfluss.)

Das Talk-Talk-Spätwerk »Spirit of Eden« jedenfalls kann zu Recht als Meisterwerk gelten: eine extrem meditative Platte, stilistisch frei flottierend zwischen Improvisation, ambienthaften Klängen, 60er-Jahre-Miles-Davis-Jazz, ...


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