Denkzettel für Rutte

  • Lesedauer: 1 Min.

Den Haag. Die rechtspopulistische Partei Forum für Demokratie ist in den Niederlanden bei der Regionalwahl auf Anhieb stärkste politische Kraft geworden und hat der Regierungskoalition eine schwere Schlappe zugefügt. Die Mitte-Rechts-Koalition verlor ihre Mehrheit in der Ersten Kammer des Parlaments deutlich, wie aus dem vorläufigen Endergebnis hervorgeht, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Ministerpräsident Mark Rutte ist nun auf die Opposition angewiesen, um Gesetzesvorhaben durchzubringen.

Das von Thierry Baudet angeführte Forum richtet sich gegen Einwanderung und EU. Sie lehnt auch eine aktive Klimaschutzpolitik ab. Die junge Partei nahm zum ersten Mal an diesen Wahlen teil. Sie war erstmals 2017 mit zwei Abgeordneten in die Zweite Kammer des Parlaments eingezogen. Nun wird sie in der Ersten Kammer, die dem deutschen Bundesrat vergleichbar ist, 13 der 75 Abgeordneten stellen.

Die Wahl brachte einen Wachwechsel im rechten Lager der Niederlande. Denn zugleich erlitt die andere rechtspopulistische Gruppierung im Parlament, die Partei für die Freiheit (PVV) von Geert Wilders, hohe Verluste. Sie wird in der Ersten Kammer nur noch fünf statt neun Abgeordnete haben. Das Wahlforschungsinstitut Ipsos stellte fest, dass 30 Prozent der Forumwähler früher der PVV ihre Stimme gegeben hatten. Inhaltlich sind sich Forum und PVV sehr ähnlich. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.