Bitte etwas lauter

Simon Poelchau über viel zu hohe Managergehälter

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Debatte über Managergehälter wird nicht mehr so laut geführt wie noch vor einigen Jahren. Zu unrecht. Denn die Konzernchefs erhalten immer mehr. Im Schnitt waren es 7,5 Millionen Euro, die ein Vorstandsvorsitzender eines DAX-30-Unternehmens 2018 bekam. Von den 23,5 Millionen, die Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich als Spitzenverdiener einheimste, ganz zu schweigen.

Zum Vergleich: Ein normaler Vollzeitbeschäftigter verdiente vergangenes Jahr im bundesweiten Durchschnitt 51.331 Euro. Das heißt, er müsste mehr als 146 Jahre lang buckeln, um auf den Jahresverdienst eines Vorstandsvorsitzenden der 30 größten deutschen Aktienunternehmen zu kommen. Doch leider lebt kein Mensch so lang. Nimmt man das Gehalt von Heidenreich, der vergangenes Jahr so viel wie kein anderer Manager hierzulande vor ihm verdiente, so kommt man auf 458 Jahre. Als Normalverdiener hätte man also rein rechnerisch zu Zeiten von Maria Stuart und Katharina von Medici mit dem Arbeiten anfangen müssen, um auf den Jahresverdienst von Heidenreich zu kommen, der ziemlich unbeachtet von der Öffentlichkeit sogar noch einige Millionen mehr erhielt als seinerzeit VW-Chef Martin Winterkorn.

Dabei lösten Winterkorns Millionen vor einigen Jahren erst die Debatte um Managergehälter aus. Deswegen müsste sie jetzt lauter geführt werden als damals - und nicht leiser. Denn die Ungerechtigkeit ist noch größer geworden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.