Thailand am Scheideweg
Opposition kündigt Regierungsbildung an
Wahlen in Thailand waren nie sauber und ganz demokratisch. Doch zu keiner Zeit war Machtklau derart dreist wie bei den Wahlen am Sonntag, den ersten seit dem Putsch 2014. Schon im Vorfeld hatten die Generäle Wahlgesetze dermaßen manipuliert, dass sie mit Sicherheit den neuen Regierungschef stellen werden. Die Zahl der Senatoren wurde von 150 auf 250 erhöht und alle werden sie mittels Geheimverfahren von der Junta handverlesen. Noch kennt niemand ihre Namen. Dieser Senatorenblock wird zusammen mit den gewählten 500 Abgeordneten den Regierungschef bestimmen. Ihren Wunschkandidaten, Putschpremier Prayuth Chan-ocha, erhalten die Generäle daher schon mit lediglich 126 Sitzen im Unterhaus.
Um einen Minderheitspremier zu vermeiden, ließ die Junta nichts unversucht, den Wahlgang zu beeinflussen. Eine noch nie dagewesene Anzahl von Stimmzetteln wurde aus unerfindlichen Gründen annulliert, teilweise wurden mehr Stimmzettel abgegeben als e...
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