Der Himmel über Samarkand

Usbekistan, einstiges Zentrum eines Großreichs, war trotz seiner Schönheit lange Zeit wenig besucht. Mit neuer Visafreiheit für Touristen aus 45 Ländern ändert sich das.

Nirgends ist der Himmel so blau wie über Samarkand, heißt es gleich am Ausgang des Bahnhofs, wenige Meter nach der Ankunft in dieser fast vergessenen ehemaligen Hauptstadt. Was nach billiger Folklore klingt, ist zumindest an diesem Vormittag wahr: keine Wolke am Himmel, umso eindrucksvoller, wie sich kurz darauf im Stadtinneren zeigen wird, strahlen in diesem Licht die Prachtbauten, die schon vor mehr als 600 Jahren Besuchern die Sprache verschlugen. »Gott meint es gut mit uns«, freut sich Raykhona, die Reiseführerin, und steuert gleich das Mausoleum von Amir Temur an, dem Volkshelden Usbekistans, der von hier das Reich Turkestan etablierte, das sich über Jahrhunderte von Konstantinopel bis Delhi ausbreitete. Samarkand war damals ein wichtiger Warenumschlagspunkt auf der Seidenstraße, was der statt zu großem Reichtum verhalf.

Schon diese Informationen, die nicht nur jeder in dieser heutigen 500 000-Einwohnerstadt kennt, sondern je...


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