Die Poesie der Farben
Einer war’s Nr. 248 von Martin Koch
Er wurde als ältester Sohn eines orthodoxen jüdischen Arbeiters in Weißrussland geboren. Die städtische Schule durfte er nur deshalb besuchen, weil seine Mutter einen Lehrer bestochen hatte. Er lernte nun Russisch statt Jiddisch, erhielt regelmäßig Gesangs- und Geigenunterricht und begann zu zeichnen. Mit 19 Jahren wurde er Schüler eines angesehenen Malers, von dessen realistischer Malweise auch er sich beeinflussen ließ.
Um sich als Künstler weiter zu qualifizieren, ging er nach St. Petersburg. Doch kaum dort angekommen, fiel er durch die Aufnahmeprüfung für die Kunstakademie. Anschließend studierte er drei Jahre an einer privaten Kunstschule, wo einer seiner Lehrer ihn mit der modernen europäischen Malerei bekannt machte. Außerdem lernte er hier seine spätere Frau kennen, mit der er gemeinsam eine Tochter hatte.
Dank eines kleinen Stipendiums, das ihm ein Gönner gewährte, konnte er sich mit 23 seinen größten Wunsch erfüllen: Er reiste ...
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