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Äthiopiens unwahrscheinlicher Premier
Abiy Ahmed hat im ersten Jahr das Land umgekrempelt und die ganze Region in Aufbruchstimmung versetzt
Die geschwungenen Hügel in Äthiopiens westlichem Hochland strahlen leuchtend gelb. Nicht Raps, sondern Nuk oder Nigersaat blüht auf den Äckern von Dano, sechs Autostunden von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba mit ihren gläsernen Bürotürmen entfernt. Mitten im Blütenmeer, auf einer improvisierten Bank sitzen zwei junge Äthiopier und strahlen mit den Feldern um die Wette. Vor ein paar Monaten waren sie noch arbeitslos. Jetzt sind Gede Adujona und Jemal Kalifa Unternehmer in ihrem eigenen Start-up. »Ich habe drei Brüder und fünf Schwestern«, sagt die 22-jährige Adujona, die nicht weit von hier entfernt aufgewachsen ist. Sie hat die Volksschule bis zur zehnten Klasse besucht. »Ich hatte gute Noten und hätte weiter zur Schule gehen können, aber meinen Eltern fehlte das dafür nötige Geld.«
Die Geschichte des wenige Jahre älteren Kalifa neben ihr ist ganz ähnlich. Beide mussten nach dem Schulabschluss in den engen Lehmhütten auf de...
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