Ich bin nicht erreichbar!

Sasha Waltz lässt es in der Volksbühne »rauschen«: Die Welt verdunkelt sich zur Endzeitvision

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sie ist wieder bei ihrem Ureigenen angelangt, muss keine vorgegebene Geschichte nacherzählen wie in »Roméo et Juliette«, keiner überstrapazierten Musik neue tänzerische Akzente abgewinnen wie in »Sacre«. Vielmehr kann Sasha Waltz aus ihrer Fantasie schöpfen, nach außen stülpen, was sie innerlich bewegt. Nach »Kreatur« und »Exodos«, beides im Radialsystem, gelingt ihr mit »rauschen« erneut ein Stück zwischen Tanz und Theater. Das hölzerne Halbrund der Volksbühne bietet dafür den Rahmen. Der helle Rundhorizont liefert gewissermaßen die andere Hälfte der Kammer für den Zuschauer.

Weiß belegt sind Vorbühne und Szene, auf der eine Tänzerin ruckelt, als würde sie gleich zusammenbrechen. Dann artikuliert sie ihr Problem: Sie vermisst Berührung, fühlt sich einsam. Lärm breitet sich aus, wird zur Collage; zwei Frauen waschen sich die Hände im fahrbaren Waschbecken aus »Exodos«; vereinzelt Tänzer mit renkenden Gliedern. Harmonie, erkennt man, ist...


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