Tanz auf Gerd Müllers Nase

Kanzleramt und Wirtschaftsministerium tun alles, um ein Lieferkettengesetz zu verhindern

  • Lotte Laloire
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es muss ärgerlich sein, wenn einem die eigenen Kollegen derart in den Rücken fallen. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert seit längerem, dass deutsche Unternehmen Menschenrechte in ihren globalen Lieferketten durchsetzen. Hiesige Firmen müssten dann beispielsweise dafür sorgen, dass für sie tätige Textilarbeiterinnen in Bangladesch Gewerkschaften gründen können. Für Kaffeeplantagen deutscher Marken dürfte niemand mehr vertrieben werden. Und der Rohstoffabbau für die hiesige Industrie dürfte nicht das Trinkwasser von Menschen in Afrika verschmutzen.

Sorgfaltspflicht und Verantwortung von Unternehmen wolle Müller »notfalls erzwingen«, wie er kürzlich im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sagte. »Freiwilligkeit führt nicht zum Ziel«, meinte er. Deshalb hat der CSU-Mann bereits einen Entwurf für ein Gesetz zu nachhaltigen Wertschöpfungsketten in der Schublade. Dieser war im Februar öffentlich geworden und lieg...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -