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»Wir hätten mutiger sein müssen«

Christa Luft im Gespräch über die Lage der Wirtschaft am Ende der DDR, die Treuhandanstalt und wo man im Ministerium Brot kaufen kann

Am 13. November 1989 wurde Hans Modrow beauftragt, eine neue Regierung zu bilden. Hat er Sie am gleichen Tag gefragt, ob Sie seine Wirtschaftsministerin werden?
Nein, am 13. November wusste ich noch nichts von meinem Schicksal. Am 14. lud mich der Kaderdirektor des DDR-Ministerrates telefonisch für den Folgetag zu einem Gespräch mit Hans Modrow ein. Der Grund war wohl, dass ich an der Hochschule für Ökonomie mit anderen zusammen an einem Wirtschaftsreformkonzept arbeitete. Wir hatten dazu den ganzen Herbst über sonnabends öffentliche Foren angeboten, die stets großen Zuspruch fanden. Einige im Saal, zumeist in Partei- oder Staatsämtern, gaben sich allerdings pikiert, wenn sie hörten: Wir brauchen den Bruch mit Kommandostrukturen, mehr Eigenverantwortung der Kombinate und Betriebe, Demokratisierung der Wirtschaft …

Und wie ist es dann konkret abgelaufen?
Ich hatte in meinem Leben eine Reihe von Kadergesprächen, da saß dann jeweil...


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