Schulen lahmgelegt
In Polen begann am Montag der größte Lehrerstreik der Nachkriegsgeschichte
Wenn an polnischen Schulgebäuden die Nationalflagge angebracht wird, handelt es sich zumeist um einen besonderen Tag. Doch diesmal bleiben die Schulen menschenleer. Seit Wochenbeginn ruht in 80 Prozent der Schulen der Unterricht. Beinah 400 000 Lehrer haben ihre Tätigkeit niedergelegt, um gegen ihre Arbeitsbedingungen zu protestieren.
Die Gespräche zwischen der Regierung und den drei größten Lehrergewerkschaften des Landes dauerten seit dem 25. März an und sind vergangenen Sonntag vorerst gescheitert. Die Solidarność hat zwar eingelenkt, doch die beiden anderen Verbände - die Gewerkschaft der polnischen Lehrerschaft (ZNP) und das Forum der Berufsgenossenschaften (FZZ) - haben zu landesweiten Streiks aufgerufen.
Der Vorsitzende der ZNP, Sławomir Broniarz, bezeichnete die Vorschläge der Regierung als »inakzeptabel«. »Es ist skandalös, dass im heutigen Polen ein studierter Pädagoge genauso viel verdient wie ein Verkäufer«, ärgert sich der...
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