Aus Grönland in die Tropen

Sedimente schmelzender Gletscher sollen tropische Böden sanieren. Von Andreas Knudsen

  • Andreas Knudsen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Idee fordert Kopfschütteln heraus. Die Insel Grönland, größtenteils von Eis bedeckt, könnte die Lösung von Problemen der tropischen Landwirtschaft bieten. Denn die arktische Insel mit dem spärlichen Pflanzenwuchs verfügt über eine Ressource, die den Bauern Lateinamerikas und Afrikas fehlt: Löss. Genauer gesagt Schluff, Träger der dringend benötigten Mineralien. Diese fehlen den tropischen Böden, die schon nach wenigen Jahren ausgelaugt und unfruchtbar sind und Kleinbauern wie Agrarkonzerne veranlassen, weitere Urwaldflächen zu roden.

Die Idee, den ungenutzten Schluff in die Tropen zu verschiffen, kam dem grönländischen Geologen Minik Rosing. Der arbeitet zwar in Kopenhagen, aber sowohl Forschungsreisen als auch der Urlaub bringen ihn regelmäßig zurück auf die Insel. Ein eigentlich nebensächliches Urlaubsereignis - seine Tochter blieb mit den Gummistiefeln im klebrigen Boden eines Fjords hängen - veranlasste ihn, sich diesem als läs...


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