Streit ums Rathaus in Istanbul dauert an

Türkische Regierungspartei zieht alle Register, um Ergebnis verlorener Wahlen nach dem Urnengang umzudrehen

In der Türkei macht eine Witzfrage derzeit die Runde, und die geht so: »Was sind die vier Dinge, die ein Mensch im Leben nicht wählen kann?« Der Anfang ist einfach: den Geburtsort, den Geburtstag, die Familie. Und was ist das Letzte was man nicht wählen kann? Klarer Fall: den Bürgermeister von Istanbul.

So sieht es tatsächlich aus. Gut zwei Wochen nach den Kommunalwahlen am 31. März wird um den Ausgang in Istanbul noch immer gerungen. Eigentlich hatte nach den Ergebnissen der Hohen Wahlkommission (YSK) der Kandidat der sozialdemokratisch orientierten Republikanischen Volkspartei, Ekrem Imamoglu, mit einem Vorsprung von 27 000 Stimmen gewonnen. Bei fast neun Millionen abgegebenen Stimmen am Bosporus ist das kein großer Vorsprung, aber ein ausreichender.

Trotzdem hagelte es Wahlanfechtungen durch die regierende Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Ausgemalt und mit Verschwörungstheorien verknü...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.