Prozess gegen Ex-VW-Chef Winterkorn frühestens 2020

Staatsanwaltschaft Braunschweig wirft Martin Winterkorn besonders schweren Betrug vor

  • Lesedauer: 2 Min.

Hannover. Nach der Anklage gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn im Abgas-Skandal ist ein Prozess wohl frühestens 2020 zu erwarten. »Die Klage ist eingegangen und wird jetzt gründlich geprüft«, erklärte die zuständige Sprecherin des Landgerichts Braunschweig, Jessica Henrichs, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Sollte es danach zu einem Prozess kommen, so die Vorsitzende Richterin, dann dürfte er angesichts der Fülle an zu prüfenden Dokumenten frühestens in einigen Monaten stattfinden. »Ob das noch in diesem Jahr passiert, das können wir aufgrund der vielen Akten nicht garantieren«, sagte sie. Es sei eher unwahrscheinlich. Wegen des zu erwartenden hohen öffentlichen Interesses müsse dann auch geprüft werden, ob bei einer Prozesseröffnung die Örtlichkeiten des Gerichts ausreichen oder ob auf andere Räume ausgewichen werden müsste.

Lesen Sie hier den Kommentar: Mehr als nur ein Autodieb

Am Vortag hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig Winterkorn und vier weitere Führungskräfte unter anderem wegen schweren Betrugs angeklagt. Sie sollen »eine in einer einzigen strafbaren Handlung verwirklichte Mehrzahl von Straftatbeständen« begangen haben. Dabei gehe es um einen besonders schweren Fall von Betrug sowie einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Winterkorn wird zudem Untreue vorgehalten, weil er nach dem 25. April 2014 nach Kenntnis von rechtswidrigen Manipulationen an Diesel-Motoren diese nicht umgehend bekanntgegeben habe. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.