Ton, Schreie, Sterben

Mit Zahnspange sich um das Unbewusste kümmern: Billie Eilish pfeift auf eindeutige Ästhetik

Was für transfusionsfreudige Tech-Unternehmer gilt, bewahrheitet sich auch im Showgeschäft: Junges Blut macht jung. Dem an seiner Vorhersagbarkeit kränkelnden Väterchen Pop haucht gerade die 17 Jahre junge Billie Eilish neues Leben ein; mit jener Kompromisslosigkeit, die nur Teenager authentisch verkörpern können, einer Prise Horror und nicht zuletzt mit ihrem Ende März veröffentlichten Album »When we all fall asleep, where do we go?«.

Das mit Verzerrungselementen angereicherte, zwischen EDM, Trap und Indie umhergeisternde Debüt kommt ganz ohne klassische Pop-perlen aus. Auch was ihre Erscheinung angeht, zeigt Billie Eilish bewährten Marketingstrategien den Mittelfinger. Ihren Körper versteckt sie unter funktionaler Oversize-Kleidung. Ihren Hals schmückt sie mal mit dem stachligen Schmuck der Goth- oder Punkwelt, mal auf die protzige Weise, wie wir es von Rappern kennen. Auf Fotos sind ihre Augenlider nur halb geöffnet, und das ni...


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