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»Die Straße macht Ortega Angst«
Sandinistin und Menschenrechtlerin Vilma Núñez über Nicaragua ein Jahr nach dem Aufstand
Am 18. April jährt sich der Aufstand gegen die Regierung von Daniel Ortega in Nicaragua zum ersten Mal. Er dauerte drei Monate, kostete mindestens 325 Menschen das Leben, trieb Tausende ins Exil und brachte Hunderte ins Gefängnis. Anfang April wurde der Dialog zwischen der Regierung und dem Oppositionsbündnis »Zivile Allianz für Gerechtigkeit und Demokratie« (ACJD) ohne Einigung abgebrochen. Warum?
Ich persönlich halte wenig davon, zu sagen, dass in diesem Dialog die Lösung liegt. Unterbrochen wurde er nun, weil es der Regierung an Willen fehlt, die Vorschläge der Allianz umzusetzen. Sie will nicht in der von der Opposition geforderten Weise darüber verhandeln, wie die Opfer von Repression Gerechtigkeit erfahren sollen. Und das zweite ist eine Frage der Demokratie: Die Regierung ist nicht bereit, die nächste Präsidentenwahl vorzuziehen. Und es lässt sich keine Lösung für die Krise in Nicaragua auch nur erahnen, solange das Ehepaar...
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