»Er war kein polemischer Fotograf«

Ein Gespräch mit Mathias Bertram über die Rolle des Fotografen Roger Melis bei der Darstellung der DDR

Herr Bertram, wann haben Sie Roger Melis kennengelernt, wie kam er in Ihre Familie?

Meine Mutter hat Roger Melis 1967 kennengelernt, da war ich sieben Jahre alt. Er hat dann sehr schnell und sehr entschieden auch die Rolle des Ziehvaters übernommen.

Wann haben Sie mitbekommen, dass er ein wichtiger Fotograf war?

Ich wurde als Jugendlicher öfter darauf angesprochen, weil er als Modefotograf für die »Sibylle« schnell Popularität erlangt hatte. Auch durch seine Dichterporträts. Später kam noch die Arbeit für die »Wochenpost« dazu, die ja millionenfach gelesen wurde. Ich erinnere mich, dass zum Beispiel Lehrer mich darauf ansprachen. Und dadurch, dass er so viele Autoren porträtiert hatte, kamen auch viele Belegexemplare von Büchern. Es war für mich schon früh klar, dass er wichtig war.

Wie hat er sich selbst gesehen? Eher als Modefotograf, als Reportagefotograf oder Porträtfotograf von Künstlern wie Heiner Müller, Stef...


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