Harlem, New York

Zur Wiederentdeckung des literarischen Werks von James Baldwin

  • Manfred Loimeier
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wäre der US-amerikanische Schriftsteller James Baldwin im Jahr 1924 als weißer Protestant geboren worden, wäre er mit seinen Romanen, Gedichten, Theaterstücken und Essays gewiss für den Literaturnobelpreis in Betracht gekommen. Doch der Rassismus, der ihn 1948 wie so viele andere US-amerikanische Autoren nach Frankreich reisen ließ, lenkte die Rezeption seines Werks weg von der Diskussionen seiner literarischen Qualitäten und würdigte ihn für die Darstellung der sogenannten Rassenfrage, was auch eine Beschränkung darstellt.

Dass nun ausgerechnet eine Verfilmung von Baldwins Roman »Beale Street Blues« im März in die Kinos kam, war typisch - erlaubt der Roman doch aufgrund der Schilderung des Alltags eines jungen schwarzen Paars in Harlem, das mit seinem Bemühen um ein redliches Leben in der von Weißen geprägten Gesellschaft New Yorks keine Chance hat, eine politische Interpretation.

Nun ist eine solche im Werk Baldwins zweifelsohne veran...


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