Frankfurt am Main, Deutschland
»Deutsches Haus«, der Debütroman von Annette Hess gegen die Verdrängung der Nazizeit
Die jüngere deutsche Geschichte hat es der Drehbuchautorin Annette Hess - »Weißensee«, »Ku’damm 56/59« - angetan. Auch ihr erster Roman zeugt davon. Spannend wie eine TV-Serie erzählend blättert sie ein Panoptikum aus dynamischer Handlung und narrativen Strängen im dumpfen - abgestumpften? noch betäubten? - Nachkriegsdeutschland auf. Ihr Debüt »Deutsches Haus« wird so zu einem Leseerlebnis.
Der Titel passt. Es ist der Name des Gasthauses, das Edith und Ludwig Bruhns, Evas Eltern, führen, doch er meint zugleich das Land, in dem Opfer, Überlebende, Täter und eine neue Generation miteinander leben lernen müssen. Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland nach dem Naziterror. Deutschland auf dem Weg in eine neue Zeit?
Eva ist noch ein Kind, als die NS-Herrschaft und der Krieg enden. Sie wächst in den 1950er Jahren in einer Gesellschaft auf, in der die Mehrheit verdrängen und vergessen will. Die Alten hüllen sich in Schweigen. Die Ju...
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