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  • Stuttgarter Staatsgalerie

Böse Verwandtschaft

Die Stuttgarter Staatsgalerie zeigt, wie sich Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke und Anselm Kiefer den Geistern der NS-Zeit stellten.

  • Georg Leisten
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Kaputte Uniformen, riesige Penisse. Mit offener Hose meldet sich die Vergangenheit zurück. »Helden« heißt jene frühe Werkgruppe von Georg Baselitz, in der eine Armee von geschundenen Kriegsheimkehrern aufmarschiert. Es war in den 60er Jahren, als die westdeutsche Kunst begann, jene Bilder zu malen, die das Land eigentlich schon 1945 gebraucht hätte: Abrechnungen mit der Verstrickung einer ganzen Gesellschaft in Nationalsozialismus und Holocaust.

»Die jungen Jahre der Alten Meister« heißt die aufwendige Ausstellung in der Stuttgarter Staatsgalerie. Sie bringt jene vier Künstler zusammen, die bei dem Versuch vorangingen, der berauschten Wirtschaftswunder-Republik den Zerrspiegel ihrer Kollektivschuld vorzuhalten. Heute sind die Namen der Starmaler Georg Baselitz, Gerhard Richter, Anselm Kiefer und Sigmar Polke in erster Linie mit aberwitzigen Auktionsrekorden verbunden. Denn sie gehören beziehungsweise gehörten (Polke starb 2010) zu...


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