»Zörgiebel ist schuld!«
Am 1. Mai 1929 ließ ein sozialdemokratischer Polizeipräsident auf Arbeiter schießen
Ausgerechnet eine sozialdemokratische Bürgermeisterin wollte eine Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit untersagen. So geschehen in der 46 000 Einwohner zählenden nordrhein-westfälischen Stadt Dülmen. Vertreter von DGB und ver.di protestierten. Inzwischen kippte das Verwaltungsgericht in Münster das Verbot. Gut so. Pikanterweise will unweit von Dülmen, in Bochum, die NPD am 1. Mai aufmarschieren. Erinnerungen an die 20er Jahre und die Weimarer Republik werden wach.
Vor 90 Jahren erließ ein Sozialdemokrat mit Blick auf den 1. Mai ein Demonstrationsverbot für Berlin. Doch die Arbeiter der Hauptstadt ließen sich ihren Kampftag nicht nehmen, verteidigten 40-jährige Tradition. 1889 hatte der Internationale Arbeiter-Kongress zu Paris im Gedenken an die Opfer einer zusammenkartätschten Kundgebung für den Achtstundentag drei Jahre zuvor in Chicago die Arbeiter weltweit aufgerufen, fortan alljährlich am 1. Mai für i...
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