Unter Monstrositätsverdacht
Ist das Kind aus dem Märchenwald als ein Anderer herausgekommen? Der Horrorfilm »The Hole in the Ground«
Die unheimlichen Kinder bilden ein eigenes Subgenre im Horrorfilm, und nicht das uninteressanteste. In einem der stilbildenden Klassiker, »The Bad Seed« von 1956, speiste sich das Grauen noch aus der Idee, das niedliche, brave Mädchen mit den blonden Zöpfen könnte das exakte Gegenteil von niedlich und brav sein. Rhoda mordet Hauspersonal und Mitschüler kaltherzig. Am Ende wird sie von Gott höchstpersönlich gestoppt, mit einem Blitz.
Modernere Horror-Erzählungen hingegen wissen, dass die Monstrositäten des Genres idealerweise vielschichtige Bilder von etwas entwerfen, was in der Normalität der Figuren bereits angelegt ist. Das monströse Kind ist dann keine überraschende Antithese zum Guten mehr, sondern schlicht die Realisierung dessen, was bereits vorliegt, zusammengezogen in einem Bild des Monströsen. Zum Beispiel im Falle der vom Teufel besessenen Regan in »Der Exorzist«, die von einem Dämon besessen ist und sich und ihren Körper der...
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