Kein Ankommen, nirgends

Dominik Moll hat mit »Eden« eine Serie über Flucht und Integration gedreht

  • Katharina Dockhorn
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Amare und Daniel haben es geschafft. Die beiden Nigerianer kauern auf einem überladenen Schlauchboot, ihre Körper sind gezeichnet von den Strapazen der Flucht. Ein letzter Sprung ins seichte Wasser, dann sind sie auf dem Sehnsuchtskontinent Europa angekommen.

Mit der symbolträchtigen Szene beginnt jede der sechs Folgen der Serie »Eden« von Dominik Moll, die derzeit auf Arte läuft. Zum ersten Mal wendet sich der Deutschfranzose damit einem politischen Stoff zu. Mit der Komödie »Harry meint es gut mit dir« gewann er den französischen Filmpreis César, »Lemming« lief im Wettbewerb der Berlinale. Molls Motivation für den für ihn ungewöhnlichen Stoff ist sein Ärger über Frankreich, das in den Jahren 2015 und 2016, als besonders viele Flüchtlinge nach Europa kamen, nur 20 000 Schutzsuchende aufnahm. »Im Wahlkampf hat Emmanuel Macron Angela Merkel als Retterin der Ehre Europas gelobt«, sagt Moll. Nachdem Macron gewählt worden war, habe er aber...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.