Eine Tugend des DDR-Bürgers

29. April 1989: Die Betriebskampfgruppenübung am Wochenende ist »ohne besondere Vorkommnisse« verlaufen. Keiner hat sich in den Fuß geschossen, wie Erwin im vergangenen Herbst. In aufgeregter Freude, Schopftintlinge, besonders schmackhafte Pilze, gefunden zu haben, übersah er einen mit Laub bedeckten Baumstumpf, stolperte - und der Schuss löste sich. Wir haben ihm seine Schopftintlinge dann im Präsentkorb ins Krankenhaus gebracht. »Manne«, dessen Frau gelernte Konditorin ist, hat zur Kampfgruppenausbildung traditionell Kuchen mitgebracht, den wir uns in der Pause bei einer Tasse Muckefuck, Instant-Malzkaffee der Marke »im nu«, schmecken ließen. Unser APO-Sekretär gab auch wieder Witze zum Besten: »Fragt der Parteisekretär den Pfarrer: ›Kannst du am Wochenende meinen Sohn taufen?‹ Sagt der Pfarrer: ›Tut mir leid, ich muss zur Nachzüglerausbildung der Kampfgruppen.‹« Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse sind eine wichtige Stütze unserer G...