Um »Schlimmeres« zu verhindern

Marktliberale setzen immer dann auf die soziale Marktwirtschaft, wenn Radikaleres droht

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Seit Juso-Chef Kevin Kühnert der »Zeit« ein Interview gegeben und darin die Kollektivierung großer Konzerne wie BMW ins Spiel gebracht hat, geht hierzulande das Gespenst vom Sozialismus wieder um. Als es den realen Sozialismus noch gab, existierte in der Bundesrepublik ein geflügeltes Wort: »Geh doch nach drüben«, schallte es früher oder später jedem entgegen, der Zweifel daran hegte, dass der Kapitalismus die beste aller Wirtschaftsformen sei. Mit »drüben« war die DDR gemeint.

Was als Einschüchterung für Linke und Studenten gemeint war, funktionierte auch in die andere Richtung. DDR und Sowjetunion waren tatsächlich eine Alternative zum Kapitalismus. Mit der Drohung »Geh doch nach drüben« war also auch die Möglichkeit verbunden, dass man nach drüben, in eine andere Gesellschafts- und vor allem auch Wirtschaftsform gehen konnte. Und es steckte auch eine Sorge darin. Nämlich die, dass das »Drüben« mittels einer Revolution in die BR...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -