Hilfsfonds für Opfer der »Colonia Dignidad«

Kommission des Bundes legt Konzept vor

Es ist mehr als nichts und dennoch zu wenig. Jahrzehntelang hatten sich die Bundesregierung und der Bundestag geweigert, überhaupt Verantwortung für die Verbrechen in der deutsch-chilenischen Sektensiedlung »Colonia Dignidad« zu übernehmen. Dabei war es ein offenes Geheimnis, dass in der 1961 von Paul Schäfer gegründeten Siedlung in Chile bis zu seiner Festnahme in Argentinien im Jahr 2005 unter anderem Zwangsarbeit und sexueller Missbrauch von Kindern an der Tagesordnung waren. Und es ist aktenkundig, dass der Bundesnachrichtendienst seit 1966 darüber im Bilde war und die Bundesregierung bis 1987 die zahllosen Menschenrechtsverletzungen nicht nur ignorierte, sondern teilweise ihre schützende Hand über die Täter hielt. In der Siedlung wurden zudem politische Gefangene der Pinochet-Diktatur (1973-1990) gefoltert und ermordet.

Nach dem Konzept einer gemeinsamen Kommission von Bundestag und Bundesregierung soll es nun für die Opfer der »Co...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.