Cristina Kirchners Flucht nach vorne

Argentinische Ex-Präsidentin erklärt Kandidatur vor Beginn von Korruptionsprozess

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es sind bewegte Tage für Cristina Kirchner, die von 2007 bis 2015 als argentinische Präsidentin amtierte. Am Samstag hat sie alle überrascht, als sie ihren Verzicht auf die Kandidatur für das Präsidentenamt bei der Wahl im Oktober bekanntgab. Stattdessen habe sie ihren ehemaligen Kabinettschef Alberto Fernández gebeten zu kandidieren. Sie selbst werde mit ihm zusammen als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft antreten, erklärt Cristina Kirchner in einem gut 13-minütigen Video, das sie ins Netz gestellt hatte. Niemand hatte den 60-jährigen Alberto Fernández auf der Rechnung. Eduardo Duhalde, der peronistische Strippenzieher par excellence, brachte die Verblüffung seiner Landsleute auf den Punkt: »Ich dachte, es sei ein Witz.«

Und doch scheint alles klug durchdacht zu sein. Vor dem Zweiten Bundesgericht in Buenos Aires beginnt am Dienstag die mündliche Verhandlung gegen Cristina Kirchner wegen des Vorwurfs der Korruption. Es ist der erst...


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