Noch kein Kommunist
Karl Marx in Paris
Rund 15 Monate währte das Exil von Karl Marx in Paris. An dieses erinnert der promovierte Politikwissenschaftler und Historiker Jan Gerber, der an der Universität Leipzig am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur »Simon Dubnow« lehrt. Überraschenderweise beginnt er sein Buch mit der Befreiung des KZ Auschwitz, mit der millionenfachen Ermordung der europäischen Juden als Zivilisationsbruch und zugleich Folge der verheerenden Niederlage der Arbeiterbewegung 1933 mit Hitlers Machtantritt. Angesichts dieser hatte Bertolt Brecht im kalifornischen Exil erwogen, das »Kommunistische Manifest« von Marx und Engels umzuschreiben, in eine dramatisierte Fassung zu bringen. Und Friedrich Pollock meinte, es sei das Marxsche Diktum vom Proletariats als revolutionäres Subjekt infrage zu stellen.
Ausgehend von diesen Überlegungen unternimmt Gerber eine Rekonstruktion des Begriffes »Kommunismus«, seiner Genese seit dem 18. Jahrhundert und, w...
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