Die Angst vor einem großen Feuer

Zwischen Belfast und Derry ist der Himmel kein bisschen anders als an irgendeinem anderen Ort der Erde. Sehnsüchtig-blau, ein paar verträumte Wolken, manchmal regnet es. Und dennoch ist die Luft geschwängert von einem romantischen Gefühl von Abenteuer und Gefahr, wie man es sonst kaum noch in Europa findet. Vielleicht nicht so sehr wie noch vor 30 Jahren, aber doch gerade jetzt, nach den jüngsten Ereignissen um eine militante Gruppe, die man »New Irish Republican Army« (NIRA) nennt und die wegen des unglücklichen Todes der Journalistin Lyra McKee kurzzeitig die Eilmeldungen auf dem ganzen Kontinent beherrschte. Ein Ereignis, das Erinnerungen weckt an die »Troubles«, den Nordirland-Konflikt, und das vielleicht der Auftakt für eine Fortsetzung des irischen Unabhängigkeitskampfes sein könnte, wenn man skandalisierenden Medienspekulationen glauben will.

Wer sind die Menschen, die für die NIRA kämpfen? Rentner*innen mit Sturmgewehren o...