Peinliche Schlappe für die Regierung

Die angekündigten Wahlen werden zum Desaster - in Algerien demonstriert man weiter, doch die Zeit wird knapp

  • Philip Malzahn
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Schon in den vergangenen Wochen war abzusehen, dass die Entscheidung nur noch eine Frage der Zeit seien würde. Diese Woche war es dann so weit: Der algerische Verfassungsrat entschied, die für den 4. Juli angesetzte Wahl auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Sie war für alle Beteiligten untragbar geworden: Weder das Militär noch die etablierten Parteien konnten den Termin am 4. Juli noch rechtfertigen, vor allem weil sich zu der Wahl nur zwei Kandidaten angemeldet hatten, deren Bewerbung dann auch noch abgelehnt wurde - beide erfüllten nicht die erforderlichen Auflagen. Dazu kamen unzählige Demonstrationen, bei denen die Bevölkerung eine völlige Umstrukturierung des Staates forderte.

Seit dem erzwungenen Rücktritt des Präsidenten Abdelaziz Bouteflika vor zwei Monaten hat die Protestwelle in dem nordafrikanischen Land nicht nachgelassen. »Kein Dialog mit dem alten Regime« ist eine zentrale Forderung der Demonstranten, die eine grundlegend...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.