AfD will »Tolerantes Brandenburg« abschaffen

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Die AfD-Landtagsfraktion hält das Handlungskonzept »Tolerantes Brandenburg« in der bisherigen Form für verfehlt. »Auch wir erachten die Bekämpfung von Rechtsextremismus als nötig, richten uns aber gegen eine absolut einseitige Ausrichtung«, beteuerte AfD-Fraktionschef Andreas Kalbitz am Dienstag. Die Aktivitäten für das Konzept sollten beendet, die finanziellen Zuwendungen eingestellt werden. Es gehe aber nicht darum, das Handlungskonzept ersatzlos zu streichen. Nötig sei ein Aktionsplan zum Schutz der Demokratie, der auch Linksextremismus und Islamismus beinhalte.

Das Handlungskonzept »Tolerantes Brandenburg« wurde 1998 ins Leben gerufen, um Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten. Im jüngsten Bericht dazu verweist die rot-rote Landesregierung darauf, dass 2017 eine Fachstelle »Islam im Land Brandenburg« eingerichtet wurde. Der Linksextremismus soll nicht der Koordinierungsstelle in der Staatskanzlei zugeordnet werden, weil sich die Radikalisierung beim Linksextremismus anders vollziehe.

SPD, Linke Grüne und CDU stellen sich hinter das Konzept. »Das ›Tolerante Brandenburg‹ ist und bleibt ein wesentlicher Akteur im Kampf gegen Extremismus und Fremdenfeindlichkeit jeglicher Art«, sagte SPD-Fraktionschef Mike Bischoff. Das Konzept sei permanent weiterentwickelt worden. Grünen-Fraktionschefin Ursula Nonnemacher warb dafür, das Konzept weiterzuentwickeln. Das Schwerpunktproblem in Brandenburg sei nach wie vor der Rechtsextremismus. Die CDU schlug eine Ausweitung des Konzepts auf den Linksextremismus vor. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.