Finanzkapital im Wandel
Lucas Zeises neues Buch schreibt Lenin in unsere Zeit fort
Für Lucas Zeise scheint die Welt noch in gewohnter Ordnung zu sein, jedenfalls die marxistisch interpretierte. Im Alltag »parlamentarischer Republiken« werde sie selten offenbar, die Rolle des Finanzkapitals, doch in Krisen zeige sie sich. Das Finanzkapital bilde sich aus »Monopolen« der Industrie, der Banken und anderem Geldkapital. Zeise knüpft damit an Rudolf Hilferdings und Lenins Thesen der Herrschaft des Finanzkapitals an. »Wer beide liest, stellt fest, wie ähnlich die heutigen Verhältnisse denen in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg geworden sind«, schreibt Zeise. Allerdings krasser.
Dabei war der Finanzsektor ein Nachzügler der Globalisierung. Die Kredit- und Kapitalmärkte sind erst im Laufe der 1980er Jahre durch Deregulierung und dem Ende von Kapitalverkehrskontrollen der staatlichen Aufsicht entzogen worden. Das national herrschende Finanzkapital war bis dahin weitgehend abgeschottet gegen ausländische Übergriffe. In der Fo...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.