Nagasakis verwunschene Kohleinseln

Hashima und Ikeshima stehen für das Ende des Bergbaubooms in Japan

  • Rudolf Stumberger
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Sie liegt wie ein riesiger, grauer Flugzeugträger aus Stein im südjapanischen Meer vor Nagasaki und sie ist ein Symbol für den wirtschaftlichen Aufstieg Japans nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Insel Hashima. Hier wurde seit 1893 in einem Bergwerk Kohle abgebaut, in den 1950er Jahren war das Eiland mit 5600 Menschen dichter besiedelt als Tokio. Heute ist Hashima ein Industriedenkmal und die Ruinen der Gebäude sind von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Gut 40 Kilometer nördlich wiederholte sich auf der Insel Ikeshima das Schicksal der Kohlemine, dort aber wurde bis zum Jahr 2001 gefördert und noch immer scheinen die nun leerstehenden Sozialwohnungsblocks der Arbeiterfamilien auf neue Mieter zu warten.

Die Fahrt mit dem Boot hinüber zur Insel Hashima dauert vielleicht eine halbe Stunde, unentwegt schallt aus einem Lautsprecher der japanische Wortschwall einer Fremdenführerin. Hashima, die verlassene Insel der Bergbauarbeiter, i...


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