Von Körpern und Kohle
Die verquere Berichterstattung zur Fußball-WM kommt nicht von ungefähr - Sexismus hat in der Branche Kontinuität. Von Elke Wittich
Immerhin, die »Trikottausch«-Forderungen und -Witze sind weniger geworden, seit auch diejenigen, die etwas langsamer sind, begriffen haben, dass Fußballspielerinnen unterm Trikot nicht notwendigerweise nackt sind. Ansonsten ist bei dieser WM alles so wie immer. Von der gespielt naiven Frage, warum die Frauen-WM nicht bei den Paralympics untergebracht wurde über Statements zum Thema Abseitsregel bis hin zu Schlagzeilen, in denen es weniger um sportliche Leistungen als viel mehr um »heiße Fotos« von »unserer Hübschesten« geht. Die bestanden zwar lediglich aus zwei Bildern von Giulia Gwinn, auf denen sie einmal seitlich in einem herkömmlichen Bikini und einmal in kurzen Nichtfußballhosen und einem mäßig weit ausgeschnitten T-Shirt zu sehen war, aber der Bedarf nach Irgendwas-mit-sexy war in den Boulevardredaktionen wohl größer als der nach Spielanalysen.
Interessanterweise war genau der weibliche Körper mehr als 100 Jahre lang als Begründu...
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