Spuren suchen, Stimmen sammeln

Mehrere Projekte archivieren Selbstzeugnisse aus queeren Leben in der DDR. Von Lotte Laloire

  • Lotte Laloire
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In der Schule war Marinka meist gut, aber ungern fleißig. 1972 begann sie ein Volontariat bei der »Jungen Welt« und studierte Journalismus in Leipzig. Irgendwann haderte sie mit der Arbeit, da Meldungen vom Ticker zu übernehmen nicht ihrem Politikverständnis entsprachen. Ihre sexuelle Orientierung hinterfragte sie jedoch nicht. Natürlich hatte sie auch Sex mit Männern. »War ja ganz normal. In der DDR war Sex zu kriegen oder zu geben, nicht allzu schwierig«, sagt Marinka Körzendörfer im Nachhinein. All diese Informationen über die Aktivistin bietet die neue Website berlin-in-bewegung.de. In Videos berichten Zeitzeug*innen aus Ost- und Westberlin, wie sie seit 1968 die Frauenbewegung aufgebaut haben. Das feministische Archiv FFBIZ hat dafür bereits 23 Zeitzeuginnen wie Gisela Notz, Ilse Lenz oder Seyran Ates interviewt. Weitere sollen bald folgen. Um die echte Vielfalt der Bewegung abzubilden, wär...


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