Spaniens Sozialkassen sind trotz Aufschwungs defizitär

Millionen von unbezahlten Überstunden pro Woche führen zu massiven Beitragsausfällen

Das spanische Sozialsystem schreibt trotz Aufschwungs tiefrote Zahlen. Der Rechnungshof stellte kürzlich für Ende 2017 ein »negatives Nettovermögen« der Sozialversicherungskassen von fast 14 Milliarden Euro fest. Die konservative Zeitung »El Mundo« bezeichnet das Sozialversicherungssystem sogar als »zahlungsunfähig«, da es von 2010 bis 2017 ein Defizit von fast 100 Milliarden Euro aufweise.

Ganz so dramatisch ist es natürlich nicht. Man könne die Sozialkassen nicht mit einer Firma vergleichen, die mit solchen Zahlen bankrott wäre, denn dahinter stehe ja der Staat, erklärte der Rechnungshof. Dadurch seien alle Zahlungen wie Renten garantiert. Allerdings fordert der Rechnungshof strukturelle Veränderungen, da die Einnahmen die Ausgaben überstiegen. Einstige Rücklagen in Höhe von fast 66 Milliarden Euro seien verbraucht.

Besonders problematisch: Auch nach dem offiziellen Krisenende wird das System immer defizitärer. Hatte der Staat den So...


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