Der nördliche Landweg

Ausgerechnet das kalte Sibirien war ein wichtiger Wanderweg für den Homo sapiens bei der Besiedlung der Erde.

  • Andreas Knudsen
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Sibirien hat den Ruf, kalt und unwirtlich zu sein, aber trotzdem haben hier Menschen schon viel früher gelebt, als man noch vor wenigen Jahren glaubte. Die nordostsibirische Yana-Fundstelle am gleichnamigen Fluss wird seit der Jahrtausendwende untersucht, und neuere Datierungen zeigen, dass sie rund 31 000 Jahre alt ist. Neben vielen materiellen Hinterlassenschaften fanden russische Archäologen auch einige Skelettreste, aus denen das Kopenhagener GeoGenetics-Labor DNA gewinnen und analysieren konnte.

Zur Überraschung der Forscher repräsentierten diese Mammut- und Rentierjäger eine Menschengruppe, die bisher unbekannt war und nur indirekt mit späteren sibirischen Völkern und den nordamerikanischen Indianern verwandt ist. Die Forscher tauften die Yana-Gruppe »die alten Sibirier«. Sie wurden vor etwa 20 000 Jahren von einer anderen Gruppe aus dem Baikal-Amur-Raum verdrängt. Diese »Paläo-Sibirier« hatten sich zuvor teilweise mit dem M...


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