Old Shatterhand muss schweigen

Die Verdienste der 1901 geborenen Althistorikerin Liselotte Welskopf-Henrich um das Bild der nordamerikanischen Ureinwohner kann man in dem Satz zusammenfassen, den die nd-Kollegin Ulrike Henning niederschrieb: »Viele der vor allem jugendlichen Leserinnen und Leser sahen sich durch die historisch fundierte Geschichte ein für alle Mal gegen die triviale Wild-West-Romantik eines Karl May immunisiert.« Karl May war ein begnadeter Märchenerzähler mit christlichem Gerechtigkeitsempfinden - der klassische Western hingegen vertiefte das schiefe Propagandabild von den braven Siedlern, die wildes Land urbar machten und dabei unerklärlicherweise von bösen Rothäuten gestört wurden. Der Ausbruch einer kleinen Apachengruppe aus dem Reservat führte im Jahre 1885 zu einer üblen Medienkampagne, die Presse über...


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