«Eine sehr spezifische Kultur des Miteinanders»

Das ostsächsische Zittau hat die Talsohle durchschritten und meldet wieder mehr Zu- als Wegzüge

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Bis über die Grenze ins tschechische Filipov parkten die Autos, als Firmen aus Zittau und Ebersbach-Neugersdorf zur Präsentation in «Rößlers Ballhaus» baten. Im Blick hatten ihre Chefs vor allem jene, die nach Abitur und Lehre Ostsachsen verlassen hatten, um in der Ferne Arbeit und Zukunft zu finden. Auch Thomas Zenker aus Zittau hatte einst zu Hause gehört: «Geh weg, das wird hier nichts mehr...» Er studierte in Leipzig und Paris, lebte dann in Berlin. Gleich ihm taten es in den 1990er Jahren teils ganze Abiturienten-Jahrgänge. So schrumpfte Zittau von 40 000 auf gut 25 000 Einwohner. Die ganze Dramatik zeigen die Beschäftigtenzahlen: Von 1991 zu 2017 sanken sie von über 35 000 auf knapp 11 500 Sozialversicherte.

Hauptgrund ist Zittaus extreme Grenzlage im Dreiländereck zu Polen und Tschechien: Nicht nur, dass zwei Drittel des Hinterlandes bereits in Tschechien und Polen liegen, auch die Förderprioritäten sächsischer Landesentwicklung...


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