Werbung

Haftbefehl gegen 200 Militärs in der Türkei beantragt

  • Lesedauer: 1 Min.

Ankara. Kurz vor dem dritten Jahrestag des gescheiterten Militärputschs in der Türkei hat die Justiz die Festnahme von mehr als 200 weiteren Soldaten beantragt. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft teilte am Dienstagmorgen mit, sie habe wegen des Verdachts auf Verbindungen zur verbotenen Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen Haftbefehle gegen 176 aktive Militärangehörige ausgestellt. Ankara macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch verantwortlich.

Die Staatsanwaltschaft in Izmir schrieb ihrerseits 35 Verdächtige zur Fahndung aus, darunter 20 Soldaten im aktiven Dienst, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Demnach wurden auch in der nordwestlichen Provinz Kocaeli 17 Verdächtige gesucht, darunter neun aktive oder frühere Soldaten. In Ankara wurde die Festnahme von 32 Soldaten beantragt, darunter ein Oberst und diverse andere Offiziere, wie die örtliche Staatsanwaltschaft mitteilte.

Seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 wurden landesweit zehntausende Soldaten und andere Staatsbedienstete unter dem Verdacht festgenommen, zur verbotenen Gülen-Bewegung zu gehören. Die Regierung von Recep Tayyip Erdogan wirft der religiösen Bruderschaft vor, systematisch den Staatsdienst unterwandert zu haben. Kritiker beklagen aber, dass die Festnahmen oft ohne konkrete Beweise erfolgten und die Verdächtigen keinen fairen Prozess erhielten. AFP/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.