Von der Lust aufs gemeine Beste

Rainer E. Zimmermann, Präsident der Leibniz-Sozietät, über ethische Konsequenzen der Wissenschaft

Prof. Rainer E. Zimmermann, Präsident der Leibnitz-Sozietät in seinem Arbeitszimmer
Prof. Rainer E. Zimmermann, Präsident der Leibnitz-Sozietät in seinem Arbeitszimmer

Professor Zimmermann, Sie sind der erste westdeutsche Präsident einer originär ostdeutschen Gelehrtengesellschaft, der 25-jährigen Leibniz-Sozietät, die aus der Akademie der Wissenschaften der DDR hervorging. Von ostdeutschen Wissenschaftlern ins Leben gerufen zwecks Selbstbehauptung und Widerstand gegen Plattmacherei. Haben Sie da ein bisschen »Bammel«?

Ich kenne viele Mitglieder schon längere Zeit und bin ohnehin der Meinung, dass bald 30 Jahre nach der Vereinigung die Teilung in Ost- und Westdeutsche nicht mehr Thema sein kann. Natürlich schwingt immer noch unverarbeitete Geschichte mit. Die Verfahrensweise bei der Abwicklung der Wissenschaftsakademie der DDR und der Gründung der Berlin-Brandenburgischen Akademie war - euphemistisch gesagt - doch sehr ungeschickt. Das hing auch mit der relativ überstürzten staatlichen Vereinigung zusammen. Dass dabei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, dürfte offensichtlich sein.

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